Religionen & Transkulturalität

Religion(en) prägen Kulturen, Gesellschaften und das Zusammenleben von Menschen wesentlich mit. Im Namen von Religionen wird zum Frieden aufgerufen, werden Kriege geführt, Zerwürfnisse begründet. Die aktuellen Diskussionen über den “christlich-abendländischen Kulturkreis” wie auch unter dem Stichwort “Überfremdung” sind Beispiele von Debatten in Deutschland, die auch sehr stark religiös geprägt sind. Etwa 3.500 Jahren ist es nun her, dass die Juden als erste Gemeinschaft anfingen an einen einzigen Gott zu glauben. Spätestens seit dieser Zeit sind Religionen Teil der gesellschaftspolitischen Dispute. Heute bilden das Christentum, der Islam, der Hinduismus, der Buddhismus und das Judentum die fünf großen Weltreligionen. 

Religion gehört aber darüber hinaus für viele Menschen zur eigenen Identiät und dem persönlichen Leben dazu, unabhängig davon, ob sie einer Religionsgemeischaft oder Kirche angehören. Spiritualität und Glaube ist etwas sehr persönliches. Sie prägt vielfach bewusst aber auch unbewusst, die eigene Haltung und das Verhalten. Religion hat immer eine sehr persönliche, eine kulturelle und gesellschaftspolitische Bedeutung.

Die Ev. Erwachsenen- und Familienbildung Westfalen und Lippe e.V. greift in zahlreichen Veranstaltungen und Formaten das Thema "Religion" auf. Es zieht sich wie ein roter Faden durch viele Veranstaltungen und prägt unsere Haltung. Die Würde eines jeden Menschen und eine Bildung, die Veränderungsprozesse ermöglicht, den Menschen in der Gemeinschaft stärkt und Gerechtigkeit fördert sind, Grundpfeiler unseres Bildungshandelns. 

Religionen sind aber keine in sich geschlossenen und homogenen Einheiten. Religionen sind nicht statisch und für alle Zeit festgezurt. Religionen und Kulturen sind immer auch von der Zeit, in der wir Leben, geprägt. Sie sind verästelt, sie verändern sich, sie nehmen Einflüsse von Außen auf und geben Impulse. Religionen und Kulturen stehen in einem ständigen Austausch und Wechselbeziehungen. Diese Dialog- und Veränderungsprozesse werden mit Transkulturalität umschrieben.

In Europa lässt die Bindung an die institutionell gebundene Religiosität nach. Das ist weltweit aber eher eine Ausnahme. Dennoch wird in den europäischen Einwanderungs- und Fluchtdebatten mit dem Stichwort Islamisierung die politische Dimension und Bedeutung von Religion und Kultur deutlich. Menschen und Nationen erleben daneben im Horizont von tiefgreifenden und/oder leidvollen Ereignissen die Bedeutung von Religion und schenken ihr (neue) Aufmerksamkeit. In Deutschland war dieses z.B. spürbar bei der Love-Parade-Katastrophe, den Trauerfeiern für die gefallenen Soldaten aus Afghanistan, bei dem Flugzeugabsturz der Germanwings Maschine oder aber auch den Anschlägen in Magdeburg, Solingen und Hanau. Aber auch die Kraft und Bedeutung der Religionen war deutlich sichtbar bei den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 oder im Jahr 2025 bei der feierlichen Widereröffnung der Pariser Kirche Notre Dame.

Wir laden Sie ein die Themen Religion, Kultur und Transkulturalität mit uns zu diskutieren, zu entdecken und sich bezaubern oder anrühren zu lassen. Es ist dabei völlig unbedeutend welcher Religion Sie angehören, ob Sie einer Religionsgemeinschaft oder Kirche nahestehen oder nicht.